Gründeroffensive zur Weiterentwicklung des Softwareparks Hagenberg

Gruppenfoto mit drei Personen frontal: Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl, LH-Stellvertreter Thomas Stelzer und Rektor Meinhard LUKAS. Foto: Land OÖ/Schauer
V.l.: Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl, LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer und JKU-Rektor Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas. Foto: Land OÖ/Schauer

10.12.2015

Der Softwarepark Hagenberg, der 1989 als Spin-off der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz gegründet wurde, steht vor wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft. Eine starke wissenschaftliche Leitung soll dem Softwarepark die Innovationskraft sichern. Land OÖ und JKU wollen durch eine Gründeroffensive gezielt Start-ups fördern und die Expansion des Softwareparks vorantreiben.

Der Softwarepark Hagenberg ist ein Innovationstreiber für Oberösterreich. 11 Forschungseinrichtungen, 24 Studiengänge und mehr als 70 Unternehmen bilden eine einzigartige Symbiose von Forschung, Lehre und Wirtschaft auf dem Areal rund um das Schloss Hagenberg. Das Ziel des Softwareparks war immer, eine vibrierende IT-Innovations- und Gründerszene zu schaffen. Top-Wissenschafter/innen, erfahrene Firmenprofis, Studierende und Gründer/innen sollen an einem Ort vereint sein und High-Tech-Investor/innen anziehen. „Wir wollen den Softwarepark Hagenberg als Innovationstreiber in Oberösterreich stärken und die Innovationskette von der Grundlagenforschung, angewandten Forschung, der Lehre bis hin zur Wirtschaft erfolgreich leben. Diese einmalige Innovationskraft müssen wir durch eine optimale Synergie von Forschung, Ausbildung und Wirtschaft nutzen. Das Modell Hagenberg kann auch für zahlreiche andere Bereiche Vorbild sein und Innovation im ganzen Land ermöglichen“, betont LH-Stv. Mag Thomas STELZER.

"Wir wollen den Softwarepark Hagenberg als Innovationstreiber in Oberösterreich stärken."
LH-Stv. Thomas Stelzer 

Die JKU stellt die Leitung des Softwareparks. Aktuell läuft an der JKU ein Berufungsverfahren für Software Science. Der/die künftige Inhaber/in der Professur wird zugleich die Leitung und damit die Nachfolge von Bruno Buchberger übernehmen. Die Professur wird durch eine Anschubfinanzierung des Landes OÖ unterstützt. „Das Wissenschaftsressort des Landes OÖ wird die Professur in den ersten drei Jahren mit je 400.000 Euro unterstützen“, so LH-Stv. Mag. Thomas STELZER. Durch ein Rechtsmittel verzögert sich die Besetzung der Professur. Rektor Meinhard LUKAS hat daher seit 1. Oktober 2015 selbst die interimistische Leitung übernommen.

"Mit der Unterstützung der oö. Landespolitik wollen wir auch in Zukunft mit dem Softwarepark Hagenberg ein Vorreiter und starker Impulsgeber für IT-Entwicklungen sein.“
Meinhard LUKAS

„Als Rektor der JKU ist mir die Weiterentwicklung des Softwareparks ein besonderes Anliegen. Wir haben mit dem Softwarepark Hagenberg beste Voraussetzungen, um die rasante Entwicklung der Informatik maßgeblich mitzugestalten. Mit der Unterstützung der oö. Landespolitik wollen wir auch in Zukunft mit dem Softwarepark Hagenberg ein Vorreiter und starker Impulsgeber für IT-Entwicklungen sein“, so Meinhard LUKAS. Für die Leitung des Softwareparks wird eine herausragende wissenschaftliche Persönlichkeit gesucht, die gleichzeitig eine hohe Managementkompetenz und Visionen für die Zukunft des Softwareparks mitbringt.

Starke Informatikkompetenz der JKU

Die JKU ist seit vielen Jahren im Bereich der Informatik international gut ausgewiesen. Ziel der JKU ist es, die Forschungskompetenz des Fachbereichs Informatik künftig noch stärker mit dem Softwarepark Hagenberg zu verknüpfen. Die Forschungsfelder des Fachbereichs Informatik, der aus 34 Professor/innen besteht, spannen einen breiten Bogen über die Fragestellungen der Informatik von morgen. Die JKU Informatiker/innen forschen etwa intensiv zu Artificial Intelligence, das als eine der zentralen Technologien der Zukunft gilt. Im Bereich Systems Engineering beschäftigt sich der Fachbereich mit der Entwicklung von besseren Systemen in Bezug auf Sicherheit oder etwa Beschleunigung. Die dritte wichtige Säule ist die Forschung rund um cyberphysikalische Systeme, also die Informatisierung des Alltags. Hier stehen die Herausforderungen von intelligenten Produkten und Produktionssystemen im Fokus.

Neue Gründerwelle im Softwarepark Hagenberg

Mehr als 70 Unternehmen forschen, entwickeln und arbeiten aktuell im Softwarepark Hagenberg. Das dynamische Umfeld des Softwareparks und die Einbettung in Wissenschaft und Forschung ist ein Magnet für IT-Unternehmen. Landespolitik und JKU wollen nun durch ein Bündel an Maßnahmen eine neue Gründerwelle stimulieren.

"Ein Pre-Seed-Accelerator wird Unternehmensansiedlungen im Softwarepark unterstützen."
Michael Strugl

Gemeinsames Ziel ist es, im Softwarepark Hagenberg die Unternehmensansiedlungen im IT-Bereich wieder massiv zu steigern: „Eine zentrale Maßnahme, die diese Ansiedlungen fördern soll, ist ein Pre-Seed-Accelerator für IT-Start-ups, der in Hagenberg eingerichtet wird“, betont Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael STRUGL. „Das Wirtschaftsressort wird künftig mit insgesamt 660.000 Euro pro Jahr zur Weiterentwicklung des Softwareparks Hagenberg beitragen, 320.000 Euro werden für den Pre-Seed-Accelerator aufgewendet und 340.000 Euro für das Büro des Softwareparks Hagenberg“, erklärt Landesrat STRUGL. Dieser „Accelerator“ ist ein „Beschleunigungsprogramm“ für Gründungsvorhaben, die sich noch im Ideenstadium befinden, und richtet sich an interessierte Studierende oder Absolvent/inn/en der JKU und der FH OÖ Campus Hagenberg. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen professionell begleitet in einer Gruppe auszuarbeiten. „Der Accelerator setzt bereits in der Ideen- und Geschäftsmodellphase an. Bei erfolgreicher Ausarbeitung des Geschäftsmodells kann dieses im Anschluss direkt in das Unterstützungsprogramm des High-Tech-Inkubators tech2b übernommen werden“, erläutert Wirtschafts-Landesrat STRUGL. tech2b als Unterstützungseinrichtung für High-Tech-Gründungen betreut sowohl für den Accelerator als auch für die anschließende Inkubation. Die Möglichkeit, die im Softwarepark Hagenberg angesiedelten Stakeholder wie Unternehmen, Forschungseinrichtungen, usw. zB als Mentor/innen oder als Begleiter/innen einzubinden, stellt für den Accelerator ein besonderes Alleinstellungsmerkmal dar.

Forschergruppe des LIT auch in Hagenberg

Neue Impulse verspricht sich die JKU auch aus der Gründung von Forschergruppen im neuen Linz Institute of Technology (LIT). Mit dem LIT wird an der JKU ein international ausgerichtetes Zentrum für technologische Forschung und Lehre aufgebaut. In innovativen Strukturen werden sich Forschergruppen den technologischen Themenstellungen der Zukunft widmen. Medizintechnik oder etwa intelligente Produktionssysteme und -prozesse sind mögliche Themenfelder. Eine Forschergruppe des LIT soll auch in Hagenberg angesiedelt werden. Ein Zusammenschluss aus Mathematiker/innen und Informatiker/innen der JKU beschäftigt sich etwa mit dem Thema Logik und Formales und Symbolisches Schließen. Diese Querschnittsmethoden sind notwendig, um IT-Systeme zu entwickeln, bei denen Sicherheit und Korrektheit zentral sind. Anwendung finden diese Methoden beim Beweisen komplexer logischer Formeln oder im großen Umfang in der industriellen Hardware-Verifikation.

Investitionen in Infrastruktur

Einen zentralen Aspekt, um Gründungen und Ansiedelungen zu fördern, stellt die lokale Infrastruktur dar. Ein geplantes Hotelprojekt im Softwarepark Hagenberg soll weiter vorangetrieben werden. Durch touristische und gastronomische Infrastruktur könnte Hagenberg als Tagungs- und Kongresszentrum weiter ausgebaut werden. Auch das Immobilienangebot und die Büroinfrastruktur müssen sukzessive weiterentwickelt werden.


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