COGNIPLANT: Künstliche Intelligenz in der Prozessindustrie

Der Experte des Software Competence Center Hagenberg (SCCH) konnte in seinen Gesprächen beim ICT Proposer's Day 2018 in Wien das COGNIPLANT Konsortium überzeugen. © Software Competence Center Hagenberg
Der Experte des Software Competence Center Hagenberg (SCCH) konnte in seinen Gesprächen beim ICT Proposer's Day 2018 in Wien das COGNIPLANT Konsortium überzeugen. © Software Competence Center Hagenberg

25.03.2020

14 Unternehmen aus acht verschiedenen Ländern sind – sprichwörtlich gesehen – gemeinsam auf der Suche nach dem „Digitalen Gral“, der eine möglichst fehlerfreie und qualitativ hochwertige Produktivität bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch von Ressourcen ermöglicht. Das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) ist bei dem Projekt mit an Bord. Die Unterstützung des Enterprise Europe Network sowie das persönliche Engagement und die Kompetenz des SCCH haben das ermöglicht.

Das Projekt COGNIPLANT will einen innovativen Ansatz für eine fortgeschrittene Digitalisierung und das intelligente Management der Prozessindustrie entwickeln. Dabei stützt man sich auf eine neuartige Vision, die neueste Entwicklungen in der Datenanalyse und kognitive Schlussfolgerungsmechanismen sowie das Konzept der digitalen Zwillinge nutzt. COGNIPLANT wird von vier Endnutzern aus vier verschiedenen Branchen der Prozessindustrie (SPIRE - Sustainable Process Industry through Resource and energy Efficiency) umgesetzt: Ein chemischer Industriebetrieb in Österreich, eine Aluminiumraffinerie in Irland, eine Betonfertigungsanlage in Italien und ein Unternehmen der Metallindustrie in Spanien. Die Lösung von COGNIPLANT ermöglicht eine umfassende Sicht auf die Produktionsleistung der Anlagen sowie deren Energie- und Ressourcenverbrauch. Ein anderer Fokus ist die Betriebsleistung der Produktionsanlagen: Hier geht es um die Echtzeitkontrolle der Produktionsumgebung und die Qualitätskontrolle der Endprodukte. Ein weiteres Ziel ist, die Reaktionszeit auf unkontrollierte Zwischenfälle signifikant zu verbessern. Eine fortschrittliche Datenanalyse ist wichtig, damit auf Grundlage der automatisierten Schlussfolgerungen Betriebspläne in Form von digitalen Zwillingsmodellen entworfen und simuliert werden können.


Klares Verständnis und saubere Umwelt

Das Ergebnis daraus sind optimale Betriebspläne, die die Leistung dieser kognitiven Produktionsanlagen verbessern werden. Darüber hinaus wird das Projekt die positiven Auswirkungen der Implementierung der COGNIPLANT-Lösung demonstrieren, die es der Prozessindustrie ermöglichen soll, ihre CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent zu reduzieren. Weiters wird eine Schulungsstrategie entwickelt, die einen umfassenden Rahmen für die Verbreitung der Projektergebnisse und ein klares Verständnis der neuen Lösung für die Mitarbeiter der SPIRE-Sektoren bieten soll. Aktuell erfolgt die Konzipierung einer Big Data Management Infrastruktur, die es erlaubt umfangreiche automatisierte Machine Learning und Process Mining Aktivitäten auf den gesammelten Prozessdaten auszuführen. Davon profitieren Partnerunternehmen wie voestalpine Stahl GmbH, RUBBLE MASTER HMH, Fronius International GmbH, ENGEL AUSTRIA GmbH, TRUMPF Maschinen Austria GmbH, KEBA AG, Siemens AG oder die STIWA Holding. 


Erfolgreiche Vermittlung

Das Projekt COGNIPLANT wurde im Oktober 2019 mit einem Kick-off Meeting beim Projektkoordinator Ibermatica in Bilbao, Spanien gestartet. Die Initialzündung erfolgte aber schon Ende 2018 in Wien. Beim ICT Proposer's Day organisierte das Enterprise Europe Network (EEN) B2B-Meetings – die oö. Standortagentur Business Upper Austria unterstützte die oö. Teilnehmer bei diesen Treffen. So wurde Kontakt zu Ibermatica hergestellt. Dr. Mario Pichler präsentierte die Expertise des SCCH in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, konnte damit das Interesse des entstehenden COGNIPLANT Konsortiums wecken und Oberösterreich mit ins „Projekt-Boot“ bringen.  


EEN: Weltweit an der Spitze

Das Enterprise Europe Network ist das weltweit größte Business Support Netzwerk und steht Unternehmen mit 3.000 ExpertInnen in 60 Ländern bei sämtlichen Fragen zur Internationalisierung und bei der Suche nach Kooperationspartnern zur Seite.
Business Upper Austria unterstützt im Rahmen des EEN seit 2008 die Internationalisierungsbestrebungen oö. Unternehmen in den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation. Das Service reicht von der Analyse des Innovationsmanagements über die Beratung zu Schutzrechten, Verwertungsstrategien und europäischen Forschungsförderungen (Horizon 2020) bis zur Suche und Vermittlung von internationalen Kooperationspartnern oder innovativen Technologien. www.een.at


FACTBOX COGNIPLANT

Project coordinator
Ibermatica, ES

Partners

  • IK4-Ideko, ES
  • Technische Universität München, DE
  • INGETEAM, ES
  • Hermes Abrasives, AT
  • SAVVY Data Systems, ES
  • Software Competence Center Hagenberg GmbH, AT
  • LOGPICKR, FR
  • MRNEC, NL
  • STAM, IT
  • FORNACI Group, IT
  • CORE INNOVATION, GR
  • Aughinish Aluminia, IE
  • ACERALAVA-(TUBACEX), ES

Zeitraum: 3,5 Jahre (1. Oktober 2019 - 31. März 2023)

Förderprogramm: H2020 Innovation action


Foto von Markus Mair

DI Dr. Markus Mair

Projektmanager

Vermittlung internationaler Kooperations- und Geschäftspartner im Technologie- und Forschungsbereich, Betriebliche Nachhaltigkeit, Enterprise Europe Network www.biz-up.at/een

Mobil: +43 664 848 1250